Visionen und Ideen: Bahnhöfe der Zukunft
Wie Bahnhöfe von morgen aussehen könnten.
Am Wolkenkratzer: Wo Züge hängen bleiben
Immer mehr Wolkenkratzer werden in Metropolen gebaut, um den vorhanden Platz optimal zu nutzen. Der Hyper-Speed Vertical Train Hub ist ein Entwurf der Architekten Christopher Christophi und Lucas Mazarrasa. Idee ist, Züge an einem Wolkenkratzer auf vertikalen Gleisen abzustellen. Reisende können auf mehreren Ebenen shoppen, essen oder im Dachgarten entspannen. Die Sitzplätze in den Zügen verstellen sich automatisch, sobald ein Zug den Hochhausbahnhof erklimmt. So können Passagiere die Aussicht über der Stadt genießen, bis das Fahrzeug heruntergelassen wird und weiterfährt. Ihre Zukunftsvision beziehen die Architekten auf das Jahr 2075.
Das Schlangennest von Wien
Eine Vision der Studentin Handan Yalki ist eine Weiterentwicklung des bereits bestehenden Westbahnhofs in Wien. Die Station ist wie ein Schlangennest gestaltet. Im Bahnhof tauchen Passagiere in eine fast verwunschene Welt ein. Der Entwurf zeigt, dass sich Architekten immer wieder von der Natur inspirieren lassen. Zwar wird die Vision von Handan Yalki nicht realisiert, doch der Entwurf deutet an, dass das Design von Bahnhöfen immer weniger strengen Regeln folgt.
Bahnhof in besten Kreisen
Mit ihrer oft massiven Architektur erwecken Bahnhöfe manchmal den Eindruck, eine Stadt zu zerteilen. Ein dänischer Bahnhof im Kopenhagener Stadtviertel Vinge fällt aus der Reihe monströser Stationen heraus. Nach seiner Eröffnung in 2017 soll der vom dänischen Büro Henning Larsen Architects entworfene Bahnhof sich in das Stadtbild integrieren. Durch das runde Design können Reisende den Bahnhof von vielen Seiten betreten – gleichzeitig sind die Züge geschützt. Unterschiedliche Höhen ermöglichen eine gleichzeitige An- und Abfahrt der Züge auf engem Raum. Eine Parkanlage umgibt den Bahnhof.
Auf dem Dach der Nachhaltigkeit
Die zweitgrößte Stadt Taiwans Kaohsiung mit etwa 2,8 Millionen Einwohnern heizt sich durch den Stadtverkehr schnell auf. Ab 2024 soll ein neuer Bahnhof mit einer 35.000 Quadratmeter großen begrünten Dachfläche helfen, die Temperatur zu regulieren. Der Entwurf des niederländischen Architekturbüros Mecanoo ist ein Konzept, ungenutzte Flächen zum Schutz des Klimas einzusetzen. Außerdem soll der Bahnhof für eine bessere Vernetzung sorgen: Er soll Zug- und U-Bahn-, sowie Nah- und Fernbusverkehr, ebenso Taxis und Fahrräder miteinander verknüpfen.
Zwischenstopp in Italiens Zukunft
Eine Brücke zwischen allen Verkehrsmitteln in Neapel: Die Napoli Afragola Station in der italienischen Küstenstadt mutet architektonisch wie ein moderner Flughafen an. Statt Flugzeugen rollen hier jedoch Fahrräder und S-Bahnen von zwei Seiten an das Gebäude heran. Im Untergeschoss können Reisende Tickets lösen und in Hochgeschwindigkeitszüge steigen. Täglich sollen 200 Züge den Bahnhof anfahren. Mit einem Abschluss der Bauarbeiten wird in 2017 gerechnet.
Das Rohr zur Welt
Der Køge Nordbahnhof soll den Westen und Osten Kopenhagens verbinden und für 8000 Menschen täglich als Durchgangsstation auf dem Weg zur Arbeit dienen. Die 225 Meter lange Fußgängerbrücke spannt sich über Dänemarks wichtigste Autobahn und die bestehende Bahnlinie. Das Besondere der Verkehrsachse: Die Fenster der Brücke sind zur Nordseite gerichtet, sodass Fußgänger und Passagiere die umliegende Landschaft betrachten können. Eine zweigleisige Bahnstrecke für Hochgeschwindigkeitszüge ist zusätzlich geplant. Das Projekt des dänischen Design- und Architekturbüros Dissing+Weitling soll im Jahr 2018 fertiggestellt werden.
Bahnhof der Zukunft: Von 1200 auf Null
Noch klingt es wie eine Vision von Science-Fiction-Autoren, aber in einigen Jahren könnte das Projekt des US-amerikanischen Investors und Unternehmers Elon Musk Realität werden: Mit einer Geschwindigkeit von mehr als 1200 Kilometern pro Stunde sollen Passagiere in Reise-Kapseln mit Magnetschwebe-Technologie in einer Röhre in Bahnhöfe einfahren können – in sogenannten Hyperloop-Zügen. Mit Solarenergie betrieben, soll die Technologie günstiger als die Antriebstechnik in heutigen Zügen sein und schnelleres Reisen im Vergleich zur Luftfahrt ermöglichen. Elon Musk stellte das Konzept 2013 vor. Ein erster Test der Hyperloop-Züge war teilweise erfolgreich.
Das Chamäleon von Astana
Nachts verwandelt sich die Station in der Hauptstadt Kasachstans in einen illuminierten Tempel. Wie ein Schachbrett gemustert dringt aus der Railway Station Licht aus allen Seiten. Das Projekt im asiatisch-europäischen Bahnverkehr ist noch unter Konstruktion. Entworfen wurde die Station vom „Laboratory for Visionary Architecture“ (LAVA). Nach seiner Fertigstellung soll der Bahnhof als Verbindungsachse und als neues Mobilitätszentrum Astanas gelten, in dem Gewerbe, Handel und Mobilität zusammengeführt werden.
Bahnhöfe lernen fliegen
Mit einer Idee jenseits der Vorstellungskraft wartet das Transportdesign-Beratungsunternehmen Studio Globe auf. Mit dem Horizon System sollen Passagiere in einen Zug steigen können und an ein Fernziel gelangen – im Flug, ohne umzusteigen. Eine Reise beginnt mit dem Betreten einer Sky-Station. Dort durchlaufen Passagiere einen Security-Check und besteigen einen Sky-Pod, der auf Eisen- oder Magnet-Schienen durch die Stadt fährt. Der Zug sammelt Passagiere ein und steuert einen Flughafen an, wo er mit anderen Zügen auf ein ankommendes Sky-Ship trifft. Das über eine Magnetschiene gleitende Mutterschiff nimmt mehrere Züge auf und wird mit einem elektromagnetischen Katapult beschleunigt, bis es abhebt. Während der Reise können Passagiere sich im Sky-Ship aufhalten. Ob das Projekt in ferner Zukunft umgesetzt wird, ist offen.
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Jeder neue vom Design gelungener Bahnhof entpuppt sich bei der Benutzung als Fehlleistung. Denn diese Bahnhöfe sind dann, wenn man am Bahnsteig, im Winter steht, sehr kalt, der Wind weht durch alle Ritzen und da man als Bahnreisender leider immer länger warten muss wegen Verspätungen der Züge, ist das sehr unangenehm. Ich bin kein Frierpeter, aber bei +4 Grad, im Winter, Regen und Wind dann wird es auch mir kalt. Bei gutes Beispiel für solche Bahnhöfe sind: Düsseldorf Flughafenbahnhof und Liège-Guillemins in Belgien.
Träumen ist was schönes. Ob es sich irgendwann realisieren lässt, ist fraglich. Technische und finanzielle Hindernisse dürften da oftmals im Wege stehen. Sinnvoller erscheint mir daher, wenn man sich dem Machbaren widmen würde, zumal man im nachfolgend geschilderten Fall nur kopfschüttelnd VOR dem Bahnhof stehen kann.
Was ist geschehen:
Eine europäische Fernverbindungsstrecke wurde, soweit es der Streckenverlauf zu ließ, für ICE und TGV optimiert. In dem Zusammenhang wurde der unter einem Gleis bestehende Zugang zum Mittelbahnsteig unter dem Gegengleis verlängert, so dass der Fußgänger die gesamte Bahnanlage unterqueren kann. Dort wurde mit großen Betonelementen eine Wand errichtet, welche den Gleiskörper abstützt und die Anlage von Mitfahrerparkplätzen ermöglichte.
Die örtlichen Gegebenheiten waren hier gegeben, den Mittelbahnsteig zurück zu bauen und stattdessen Außenbahnsteige anzulegen. Das Rätsel, warum dies nicht geschehen ist, können nur die planenden
“In…eure”, denen offenbar das “Genie” abhanden gekommen war, beantworten.
Fakt ist: Behinderte und immer mehr alte Menschen, die vor kaum oder auch überhaupt nicht zu überwindenden 28 Stufen stehen und nicht zum Mittelbahnsteig gelangen; mit Gepäck völlig illusorisch. Da verwundert es nicht, wenn immer weniger Personen mit der Bahn fahren. Konsequenz vor Ort: Seit einiger Zeit halten nur noch RB- aber keine RE-Züge mehr.
Will ich einen Wochenendtrip mit einer Übernachtung unternehmen, so muss ich ein Taxi anfordern, welches aus der Kreisstadt anfährt und mich zum dortigen Bahnhof fährt, wo ein Lift den bequemen Zugang zum Bahnsteig gewährt. Kosten je Strecke rund 25 €. Dazu für 2 Tage 2 Länder-Tikets zu je rund 25 € ergeben Aufwendungen von rund 100 €. Dann ziehe ich es in Erwägung trotz fortgeschrittenem Alter mit dem PKW zu fahren und habe in dem Betrag die Übernachtung mit finanziert.
Verehrte Bundesbahn, ein Mittelbahnsteig ist in meinen Augen eine Notlösung, für welche hier keine Notwendigkeit besteht. Baut ihn deshalb schnellstmöglich zurück und ersetzt ihn durch Außenbahnsteige. Behinderte, alte Menschen, Personen mit Kinderwagen bzw. schwererem Gepäck, sie alle können dann den Bahnsteig sicher und bequem erreichen und Eure Züge nutzen.