DB Regio Ideenzug: Die Module im Überblick

Wir stellen Ihnen die einzelnen Abteile des Ideenzugs im Detail vor.

Innovation bedeutet Bewegung – denn wer Neues (mit)gestalten möchte, muss sich weiterentwickeln. Dies gilt auch für den Ideenzug!

Das Projekt von DB Regio wurde 2017 in Nürnberg erstmals präsentiert: ein 1:1-Modell eines Doppelstockwagens prall gefüllt mit neuartigen Produkten und Serviceinnovationen, die im Regionalverkehr zukünftig realisiert werden sollen. Die Zusammenstellung bei der Innenausstattung des Ideenzugs reicht dabei von einem Sportstudio und einer Premiumkabine zum Arbeiten bis hin zu Public-Viewing-Bereichen und einer Relaxing- sowie Powernapping-Area

Entstanden ist der Ideenzug durch einen umfangreichen und kundenzentrierten Entwicklungsprozess.

 

Neuer Name: Von Ideenzug zu IdeenzugRegio

Als Taktgeber für Innovationen entwickelt DB Regio die Entwicklungsplattform Ideenzug stetig weiter, um Aufgabenträger und Branche weiter mit Lösungen für den Nahverkehr zu begeistern und anzuregen, diese zukünftig mitzudenken. Der Ideenzug heißt jetzt IdeenzugRegio und wurde um zwei Module erweitert. Dabei wurde vor allem auf das Feedback der Fahrgäste umgesetzt, die Lösungen für die Bereiche Hygiene und Fahrrad wünschen.

„Wir möchten unseren Kunden im Nahverkehr zukünftig mehr bieten – ein neues und einmaliges Reiseerlebnis. Deshalb haben wir den Ideenzug mit völlig neuen Gestaltungsideen für den Fahrzeuginnenraum entwickelt.

– Dr. Jörg Sandvoß, Vorstandsvorsitzender DB Regio

Ergebnisse der Kundentests

Kundentests und Umfragen waren von Anfang an die Grundlage für die Weiterentwicklung des Ideenzugs. Die Kundentests wurden von einem professionellen Marktforschungsinstitut durchgeführt. Generell begeistert der Ideenzug die Kunden und wirkt auf sie zukunftsweisend. Insbesondere die neuen Beleuchtungskonzepte und die Sitzlandschaften in den Themenwelten werden von den Fahrgästen begrüßt.

Im Fokus stehen dabei Ruhe und Entspannung sowie Geselligkeit und Kommunikation. Sportangebote im Zug oder Public Viewing sind für viele Fahrgäste noch etwas fern, stoßen aber auf Interesse. Im Kinderparadies wünschen sich die Fahrgäste eine effizientere Ausnutzung des Raums mit mehr Spielemöglichkeiten für Kinder. In der Einzelkabine „myCabin“, wünschen sich Kunden auch mit Privatsphäre arbeiten zu können. Im Public-Viewing und Dining-Bereich fehlen vielen Fahrgästen noch Kleiderhaken für Jacken und Rucksäcke. Das Essensangebot an Bord sollte auf Snacks wie Brezen, Muffins und Gebäck fokussiert werden.

 

Die Highlight-Module im Überblick

Fahrrad (seit 2021)

Immer mehr Pendler und Gelegenheitsreisende sind mit dem Fahrrad unterwegs. Zeitweise kann es zu einem höheren Bedarf an Fahrradstellplätzen kommen. Im neuen Fahrradmodul des IdeenzugRegio ist nun Platz für acht Reisende oder bis zu vier
Fahrrädern. Das Besondere: Je nach Bedarf können Sitzplätze eingeklappt und so Fahrradstellplätze geschaffen werden und umgekehrt. Diese flexible Umwandlung des Innenraums soll dazu beitragen, dem Interesse der verschiedenen Fahrgäste (mit oder ohne Fahrrad) gerecht zu werden.

Hygiene (seit 2021) 

Der Hygienebereich ist in drei separate Einheiten unterteilt: Einem WC mit zusätzlicher Hockmöglichkeit und Wickeltisch, einem Urinal und ein jederzeit für alle Fahrgäste frei zugängliches Waschbecken. Damit soll sich der Gang zum WC für alle Reisende möglichst komfortabel und hygienisch gestalten. Das Modul funktioniert weitgehend berührungsfrei: Türen und Armaturen müssen nicht angefasst werden

Sportstudio mit Fitness-Kabine (seit 2017)

Pendler, die lange arbeiten, haben die Möglichkeit, ihr Fitnessprogramm bereits im Zug auf dem Weg nach Hause zu absolvieren. Es gibt zwei Spinningräder und eine Fitnesskabine mit einem digitalen Fitness-Trainer, der auf einem Display Übungen vormacht, die man in der Kabine dann nachmachen kann. Für diesen Bereich als auch für den Public-Viewing Bereich wurden zudem spezielle Soundkonzepte entwickelt.

Fahrradabteil (seit 2017)

Im Fahrradabteil kann das Fahrrad platzsparend mit einem automatischen Flaschenzug auf das Hinterrad gestellt werden. Es wird in eine Halterung eingehakt, die dann mechanisch und ohne Kraftanstrengung nach oben fährt, so steht es sicher an der Wand. Es ist Platz für zwei Fahrräder mit E-Bike-Anschluss

Public Viewing-Bereich (seit 2017)

Viele Berufstätige sind nicht immer pünktlich zu den Spielen oder den Nachrichten zu Hause, sondern pendeln noch im Zug. Im Public Viewing-Bereich könnten sie entweder die Nachrichten oder ein Sportereignis auf der Heimreise verfolgen.

Comfort-Modul (seit 2017)

Menschen, die ungern entgegen der Fahrtrichtung sitzen, könnten bei diesen Sitzen einfach die klappbare Rückenlehne verstellen und nach Belieben in Fahrtrichtung sitzen oder sich einen Vierersitz mit anderen Reisenden einrichten.

Snackautomaten und Lounge-Bereich (seit 2017)

Für den kleinen Hunger zwischendurch bietet der Ideenzug Snackautomaten und eine dazugehörige Lounge, in der man bequem sitzen, essen und trinken kann. Je nach Tageszeit und Bedürfnissen werden die Snack-Automaten befüllt.

Powernapping-Bereich (seit 2017)

Kurz zurücklehnen und die 20 Minuten Fahrtzeit zur Arbeit noch für einen Powernap, einen sogenannten Kurzschlaf, nutzen. In den ergonomisch geformten Schlaf-Kabinen im Ideenzug wäre das problemlos möglich.

MyCabin – Einzelkabinen (seit 2017)

Wer ungestört sein möchte, vertrauliche Gespräche führen muss oder etwas Musik hören möchte, kann sich in die MyCabin, eine Premium-Einzelkabine, zurückziehen. Der Fahrgast kann die Glastür hinter sich schließen, diese bei Bedarf auch auf Milchglas umschalten und ohne Hintergrundgeräusche arbeiten oder entspannen.

Panoramasessel (seit 2017)

Diese Sessel sind drehbar und ermöglichen den Blick aus dem Panoramafenster. Sie haben eine Blende, wie Ohrensessel, die den Schall auffängt und dafür sorgt, dass die Umgebungsgeräusche gedämpft werden. Außerdem sorgt ein bewegliches Sitzpolster für eine dauerhafte Anpassung der Wirbelsäule an die Lehne.

Kundeninformationsdisplays in Fenstern und Türen (seit 2017)

Leuchtbänder um die Türen leuchten vor Einfahrt in den Bahnhof rot oder grün auf, je nachdem auf welcher Seite sich der Ausstieg befindet. Displays in Türen und Fenstern informieren über den nächsten Halt oder die Sehenswürdigkeiten. Außerdem kann der Fahrgast vom Bahnsteig aus auf Displays an den Türen erkennen, wie voll der Wagen bereits ist. So kann der Fahrgast eine andere Tür zum Einstieg in einen etwas leereren Wagen nutzen.

 

Umsetzung in „echten" Zügen

Der IdeenzugRegio ist nicht nur ein Modell. Fahrgäste erleben schon heute die ersten neu gestalteten Züge.

So wurden alle Züge der S-Bahn München (Baureihe 423) mit einer Lounge für Familien und Gruppen ausgestattet. Dieses Modul stammt aus dem IdeenzugRegio.

Bei der S-Bahn Stuttgart vergrößert die DB Ende 2022 den Mehrzweck-und Fahrradbereich. Das neue Außendesign wird bereits jetzt umgesetzt: Damit sich die Fahrgäste leichter orientieren können, werden die Mehrzweckabteile für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder sowie der Servicebereich der 1. Klasse von außen in unterschiedlichen und neuen Farben markiert und mit entsprechenden Symbolen gekennzeichnet.

Ein weiteres von IdeenzugRegio entwickeltes Projekt folgt mit dem Umbau eines Doppelstockwaggons der Südostbayernbahn. Darin sollen neun Themenwelten des IdeenzugRegio integriert und bis 2022 auf der Strecke zwischen München und Mühldorf am Inn erlebbar werden.

Und auch die S-Bahn Hamburg wird vier Fahrzeuge mit digitaler Fahrzeugtechnik für einen hochautomatisierten Betrieb ab Oktober 2021 ausstatten. Einer der Züge wird im Mittelwagen mit einer Arbeitstheke, Sitzlounges und Community-Areas sowie einer neuen digitalen Reisendeninformation mit Over-Door-Displays an den Einstiegstüren und Decken-Displays in den Einstiegsbereichen sowie Seitenscheibendisplays aus dem IdeenzugRegio ausgerüstet werden. Dabei geht es, die Komponenten einbaufähig zu machen und zu schauen, wie gut sie bei den Fahrgästen ankommen.

 

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