Reisekrankheit im Zug
– Übelkeit oder Schwindel unterwegs – wie sie entstehen und was Sie dagegen tun können.
Die Reisekrankheit (Kinetose) ist an sich nicht schlimm, aber unangenehm. Etwa 10 bis 15 Prozent der Menschen sind betroffen. Sie leiden unter Schwindel, Übelkeit oder müssen sich übergeben. Erfahren Sie, wie Sie vorbeugen.
Beim Bahnfahren tritt die Reisekrankheit deutlich seltener auf als beim Autofahren oder gar beim Fliegen oder auf Seereisen. Das liegt an der meist konstanten Fahrgeschwindigkeit und den häufig geraden Bahnstrecken. Dennoch leiden auch einige Zugreisende unter Schwindel, Übelkeit oder müssen sich übergeben. Vor allem Kinder und Jugendliche sind besonders anfällig, Babys und Kleinkinder sind seltener betroffen, da ihr Gleichgewichtsorgan noch nicht ausgebildet ist. Auch wenn die Reisekrankheit an sich nicht schlimm ist, ist sie unangenehm und beeinträchtigt die Reise. Erfahren Sie, woran das liegt und was Sie dagegen tun können.

Übelkeit im Zug – manchmal hilft es die Augen zu schließen oder aus dem Fenster zu schauen.
Wie entsteht die Reisekrankheit?
Die Ursache sind unterschiedliche Sinneswahrnehmungen. Der Zug fährt, folgerichtig empfängt das Gehirn über das Gleichgewichtsorgan im Ohr, über die Muskeln und die Haut Bewegungssignale. Schauen wir während der Fahrt in ein Buch oder auf den Laptop, erhalten wir jedoch den Eindruck einer ruhenden Umgebung. Auf diese Kollision der unterschiedlichen Wahrnehmungen reagiert das irritierte Gehirn mit der Ausschüttung von Stresshormonen, der Blutdruck fällt und das Herz schlägt schneller – die Folgen: Kopfschmerzen, Schwindel, Schweißausbrüche oder Übelkeit.
Sobald die Sinneseindrücke wieder in Harmonie sind, bessern sich die Beschwerden. Nur selten dauert es mehrere Stunden, bis das Unwohlsein vergeht.
Was hilft bei Reisekrankheit?
Mit ein paar Tipps und Tricks gelingt es oft schon, die Beschwerden in den Griff zu bekommen. Wir zeigen Ihnen, was Sie beachten können:
Vor Reisebeginn:
- Trainieren Sie Ihren Gleichgewichtssinn und Ihre Raumorientierung mit gezielten Übungen. Auch Ausdauersport wie Jogging und Radfahren helfen oft.
- Starten Sie Ihre Reise ausgeschlafen und vermeiden Sie Stress.
- Essen Sie vor der Fahrt nur leicht verdauliche, fettarme Nahrung und verzichten Sie auf Kaffee, Nikotin und Alkohol.
- Besorgen Sie sich bei Bedarf ein Mittel gegen Reiseübelkeit und nehmen es rechtzeitig vor der Fahrt ein.
Während der Reise:
- Wählen Sie nach Möglichkeit einen Sitzplatz in Fahrtrichtung oder setzen Sie sich alternativ auf einen Gangplatz in der Wagenmitte.
- Schauen Sie aus dem Fenster und suchen Sie sich einen Punkt in der Ferne, auf den Sie sich konzentrieren können.
- Vermeiden Sie Arbeiten oder Spiele am Laptop und lesen Sie besser nicht, empfehlenswert sind das Hören von Musik oder Hörbüchern – Inspiration und ein breitgefächertes Angebot finden Sie unter anderem im kostenlosen ICE Portal.
- Versuchen Sie, während der Fahrt die Augen zu schließen und zu schlafen.
- Kaugummi kauen und Kräutertees helfen gegen Übelkeit und wirken beruhigend auf den Magen.
Am 13.11.2018 sollte nach dem Urlaub die Heimreise von Warnemünde nach Dresden erfolgen. In dieser Nacht mussten wir den ärztlichen Notdienst rufen, der mich in das Klinikum Südstadt Rostock brachte. Eine Stornierung des Tickets war nicht möglich.
Mein Mann blieb noch 2 Tage im Hotel und fuhr mit einem am Bahnhof gekauften Ticket am 15.11.2018 nach Dresden.
Ich erhielt am 17.11.2018 die Entlassungspapiere und wurde privat abgeholt und mit dem Auto nach Hause gebracht.
Das Ticket und meine Entlassungspapiere aus dem Klinikum liegen vor.
Gibt es die Möglichkeit, die Fahrkosten nachträglich wegen des Notfalls ersetzt zu bekommen?
Mit freundlichen Grüßen!
Holde310
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Hallo Holde310,
die Stornierung eines Super Sparpreises ist nicht möglich, ein Sparpreis ist nur vor dem ersten Geltungstag, gegen Gebühr, erstattbar. Ein Ticket zum Flexpreis kann ab dem ersten Geltungstag, gegen eine Gebühr von 19 Euro erstattet werden.
Wenn ich es richtig lese, handelt es sich um ein nicht erstattbares Ticket. Dann haben Sie die Möglichkeit, wenn Sie einen Spar- und Aktionspreis-Schutz der ERV (Europäischen Reiseversicherung) abgeschlossen haben, Ihre Ansprüche dort einzureichen. /ka
Die meisten Tipps kannte ich schon, aber auf Kaffee zu verzichten ist ein guter Tipp genauso wie Kaugummi kauen.
Im Norden gibt es zum Glück keine Probleme mit der Neigetechnik.
Die einzigen Züge der DB, bei denen ich Symptome von Reisekrankheit erlebt habe, waren solche mit Neigetechnik. Hier sind die Dieseltriebwagen im Nahverkehr (611/612) allerdings wesentlich schlimmer als die Neigetechnik-ICEs, da man in einem in ihnen selbst auf geraden Strecken häufig den Eindruck des Schlingerns hat, und sie zusätzlich mit relativ kleinen Fenstern und schlechter Klimatisierung zum Auftreten von Reisekrankheit beitragen. Dazu kommt auch oft der Eindruck schlechten Timings – d.h. der Zug neigt sich nicht zum optimalen Zeitpunkt, sondern kurz vorher oder nachher – ich vermute hier Probleme bei der Regelung.
Mein Tipp wäre daher an empfindliche Leute: Neigetechnik eher meiden. Leider schafft es die DB bis heute nicht – obwohl die Probleme seit Jahren allgemein bekannt sind – Züge mit Neigetechnik in der Fahrplanauskunft entsprechend zu kennzeichnen. Insofern kann ich eine Veröffentlichung zu Reisekrankheit in einem DB-Medium nicht wirklich ernst nehmen.