Wie gelangen die Störungsinformationen zum Kunden?
Wir erklären Ihnen, wie Störungsinformationen zu Ihnen gelangen.
Sie kennen das: Der DB Navigator und die Anzeigetafel am Bahnsteig informieren Sie, dass Ihr Zug an einem anderen Gleis abfährt. Aber woher kommen diese Informationen und wie kommen sie rechtzeitig bei Ihnen an?
Der weite Weg der Störungsinformationen

Bis die Mitteilung über einen Gleiswechsel bei Ihnen ankommt, hat sie schon eine lange Strecke zurückgelegt. Die beginnt zum Beispiel beim Zugpersonal, das eine technische Störung am Zug meldet oder bei einer automatischen Ist-Meldung (diese werden automatisch erfasst, beispielsweise anhand der Position des Zuges), die eine Verspätung dokumentiert.
Der Fahrdienstleiter überwacht und steuert den gesamten Bahnbetrieb und ist u.a. dafür zuständig, auf welchem Gleis ein Zug einfährt. Auf Basis seiner Informationen entscheidet er, ob der Zug aufgrund der Verspätung auf einem anderen Gleis einfahren muss und erfasst dann manuell eine Gleiswechselinfo. Dabei muss der Fahrdienstleiter den gesamten Bahnbetrieb im Blick haben und seine Entscheidungen entsprechend fällen, dass es nicht zu weiteren Verspätungen kommt.
Die Disponenten von DB Regio und DB Fernverkehr, die den Bahnverkehr einzelner Streckenabschnitte koordinieren, können über das ISTP, das Informationssystem Transportleitung Personenverkehr, zusätzliche Informationen wie z.B. Verspätungsgründe, Anschlussentscheidungen oder auch Ausfälle erfassen.
Das RIS als Verteiler für Kundeninformationen
Das Reisendeninformationssystem (RIS) wandelt Daten aus dem ISTP in eine Kundeninformation um und spielt diese in die verschiedenen Kanäle. Sie können sich das so vorstellen, dass das RIS als ein Verteiler fungiert. Zu den Kanälen zählen natürlich die Ansagen und Anzeigen am Bahnsteig sowie die Auskunft im DB Navigator und auf bahn.de. Die Zugbegleiter von DB Regio oder DB Fernverkehr können mit einer speziellen RIS-Anwendung auf ihrem Diensthandy auf die Reisendeninformationen und Alternativverbindungen zugreifen. Somit endet die Reise der Störungsinformationen erst, wenn Sie bei Ihnen ankommt.
Das Projekt „Reisendeninformation“ arbeitet daran, die Dauer der Informationsreise zu verkürzen, indem Prozessschritte digitalisiert werden. Wie das funktioniert kann man gut am Beispiel der Wagenreihung sehen.
[Aktualisiert am 14.12.2020: Aktualisierung der Bilder]
Es möge sich der Fahrdienstleiter rechtzeitig entscheiden, wo der Zug einfährt und nicht erst einige Minuten vor Abfahrt des Zuges. Uns Fahrradfahrer ist sehr viel geholfen das rechtzeitig zu tun. Ich habe schon am Gleis gestanden, wo der Zug erst einige Minuten vorher woanders angezeigt worden ist.
Ich habe auch schon des öfteren erlebt, wo man mich vom Ursprungsgleis 5 auf das neue Gleis 1 geschickt hat, um dann auf Gleis 1 zu erfahren, dass der Zug doch auf Gleis 5 abfährt (Düsseldorf Flughafenbahnhof) und dann mit dem Rad die Treppen hinauf und wieder hinab und dann wieder hinauf. Ich fand das nicht lustig. Noch lustiger ist das an großen Bahnhöfen wie Düsseldorf Hauptbahnhof, wenn man sich dann noch durch Menschenmassen hindurch kämpfen muss. Die DB hat daran wohl sehr viel Freude.
Ich habe mir 2014 Frankreich gelobt. Ob das heutzutage noch so ist, weiß ich nicht. 15 Minuten vor Abfahrt des Zuges erfährt man wo der Zug abfährt. Man steht vorher vor den Gleisanlagen oder im Bahnhofsgebäude und geht dann gemütlich zum Gleis und nicht wie in Deutschland wo man hin und her gescheucht wird.
Habe so was auch gelebt. In London Paddington mit GRW Great Western Railroad 2018 Richtung Devon.