Die geänderte Wagenreihung – wie es dazu kommt

Das bekannte Phänomen der Wagenreihung anschaulich erklärt.

Diesen Hinweis haben bestimmt viele schon mal am Bahnhof gelesen: „Bitte beachten Sie die angezeigte geänderte Wagenreihung.“ Ein Satz, der immer wieder für Unmut unter den Fahrgästen und reichlich Bewegung am Bahnsteig sorgt. Diese Verärgerung ist verständlich. Vor allem, weil für Reisende oft nicht ersichtlich ist, warum der Zug nun doch andersrum einfährt.

Die folgenden Infografiken zeigen, wie es zur geänderten Wagenreihung bei der Deutschen Bahn kommt:

© DB Fernverkehr AG / Katz & Tinte

Ein ICE ist auf dem Weg von Hamburg nach München. Wegen einer Sperrung kann der Streckenabschnitt zwischen Nürnberg und München nicht befahren werden. Durch die Umleitung über Augsburg verlässt der ICE den Bahnhof Nürnberg nun aber in einer anderen Fahrtrichtung und erreicht sein Ziel München in der Folge mit geänderter Wagenreihung. Das ist besonders ärgerlich für die Fahrgäste, die bislang vorne im Zug saßen, da sie bei Ankunft in München nun einen längeren Fußweg (ca. + 2 Minuten) zum Bahnhofsgebäude haben.

© DB Fernverkehr AG / Katz & Tinte

Zu den häufigsten Ursachen gehören Störungen wie etwa Streckensperrungen und dadurch bedingte Umleitungen. So kommt es schnell vor, dass ein umgeleiteter Zug aus einer anderen Richtung in den Bahnhof einfährt. Um die Auswirkungen für den Betriebsablauf so gering wie möglich zu halten, muss man bei der Deutschen Bahn ständig auf solche Ereignisse reagieren. Und das schnell. Ein Wendemanöver würde jedoch viel Zeit in Anspruch nehmen, wie wir weiter unten noch erklären. Deshalb fährt der ICE beispielsweise mit einer geänderten Wagenreihung ein.

Wieso der Zug nicht einfach umgedreht wird

© DB Fernverkehr AG / Katz & Tinte

Einen Zug kann man leider nicht einfach umdrehen – auch wenn das manchmal sehr nützlich wäre. Natürlich besteht diese Möglichkeit grundsätzlich schon – gut zu sehen auf unserer dritten Infografik.

Das Problem: Beide Varianten sind recht zeitaufwändig. Daher entscheidet sich die Verkehrsleitung meist gegen ein solches Wendemanöver und damit für die Pünktlichkeit. Die Rechnung dabei ist denkbar einfach: Lieber ein paar Meter mehr laufen, anstatt den Zug mit 30 Minuten Verspätung abfahren und ankommen zu lassen. 

 

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