Wintervorbereitungen bei der Bahn
Die Vorbereitungen auf den Winter begannen bei der Deutschen Bahn schon im August.
Besonders in den letzten Jahren kam es vermehrt zu heftigen Wetterkapriolen. Um dennoch gewährleisten zu können, dass Sie täglich auf den rund 33.500 Kilometern Schienennetz an Ihr Ziel kommen, investieren wir rund 70 Millionen Euro in die Wintervorbereitungen.
Diese Zahlen lassen erahnen, welche Mammut-Aufgabe die Mitarbeiter der Bahn vor allem bei niedrigen Temperaturen und widrigen Umständen im Winter zu bewältigen haben. Dabei heißt es, flexibel zu sein. Denn, wenn das Wetter plötzlich umschwingt, muss innerhalb von wenigen Stunden auf meterhohe Schneewehen oder Blitzeis reagiert werden.
Die Wintervorbereitungen in Fakten, Zahlen und Bildern:
1. Bundesweit sind zehntausende Mitarbeiter der Bahn und externer Firmen im Einsatz, um Gleise und Bahnsteige von Eis und Schnee zu befreien. Zur Unterstützung gibt es 72 bahneigene Schneeräumfahrzeuge.
2. Die Winterdienstzentralen der Bahn überwachen den Wetterbericht und koordinieren die Räum- und Streueinsätze. Insgesamt reden wir hier von 4.168.000 qm Fläche. Zum Vergleich: das entspricht fast 600 Fußballfeldern, die bei Schneefall täglich geräumt werden.
3. Zusätzlich sind knapp 3.000 Mitarbeiter der Bahn als freiwillige Winterpaten im Einsatz. Sie prüfen auf ihren Arbeitswegen, ob der Winterdienst die Bahnhöfe geräumt hat, und informieren die Zentrale, wenn weitere Einsätze nötig sind. Diese Maßnahme hat sich bereits in den letzten Jahren sehr bewährt.
Die Weichenheizung spielt eine große Rolle
4. 48.000 der 70.000 Weichen im Schienennetz der Bahn haben eine spezielle Heizeinrichtung, die ein Einfrieren verhindert. Außerdem sind 13.500 dieser 48.000 Weichen mit einer Antriebsabdeckung ausgestattet. Diese bietet zusätzlichen Schutz vor von Zügen herabfallenden Eisplatten und Schneeverwehungen.
5. Zum Räumen der Gleise und Weichen bei Schneefall sind sogenannte Spurloks im Einsatz, um geringe Schneeverwehungen zu räumen. Reichen die Loks nicht aus, räumen Mitarbeiter die Gleise per Hand und tauen diese auf.
6. Bei besonders starken Schneefällen helfen Spezialfahrzeuge aus. Beispielsweise die „Schneeschleuder“, ein Zug der Baureihe 716.
7. Bundesweit stehen knapp 70 Abtau- und Enteisungsanlagen, über 60 bei DB Regio und sieben für den Fernverkehr, bereit. Mit diesen Anlagen wird das Abtauen der Züge wesentlich beschleunigt und sie können somit schneller in den Werkstätten die Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten durchlaufen.
8. Im ICE-Werk Frankfurt am Main gibt es zusätzlich eine Glykol-Sprühanlage. Durch die Vorbehandlung der Züge mit einem auf 40 Grad Celsius vorgewärmten Glykol-Wassergemisch, kann man dem Anhaften von Eis und Schnee bereits im Vorfeld vorbeugen.
9. Bei hohen Geschwindigkeiten und starkem Schneefall kann es vereinzelt zu “Eisflug” kommen. Bei starkem Schneefall wird zudem die Geschwindigkeit der Züge auf 200 km/h herabgesetzt, um Schäden an den Zügen zu vermeiden.
Update: Der Beitrag wurde am 02.12.2020 mit den aktuellen Zahlen aktualisiert.
Weitere Artikel zu den Wintervorbereitungen bei der Deutschen Bahn:
- Mit großem Gerät sorgt die Deutsche Bahn im Winter für befahrbare Gleise.
- Abtauanlagen verkürzen den Werkstatt-Aufenthalt der Züge. Perfekt für tiefgefrorene Drehgestelle.
- So funktionieren die Enteisungsanlagen der Bahn.
- So verhindert die Deutsche Bahn Eis an Zügen.
Das Unternehmen DB ist ein einziger Witz, was hier funktioniert ist nur großspuriges Marketing. Eine Haupttrasse wie Berlin-München bei moderatem Schneefall 1 Woche zu sperren ist selbst für DB-Verhältnisse unterirdisches Management. Das hätte nichtmal die Bahn der DDR so schlecht hinbekommen, aber die hatten ja auch noch eigene Schneepflüge, die wurden aber alle schnell verschrottet.
…. kommt der erste Schnee und schon heißt es unvorhersehbarer Wintereinbruch.
Findet neben der mechanischen und manuellen Räumung von Schienen und Gleisanalgen auch eine chemische Enteisung mit Frostschutzmitteln statt? Wenn ja: In welchem Umfang? Welche Mittel werden dafür eingesetzt?
Hallo InsideBahn452018,
es werden ausschließlich die Maßnahmen ergriffen, die in dem Artikel genannt werden. /ni
Der Winterdienst vom Landkreis Rosenheim auf Staatstraßen hebt vor den Gleisen sein Schild, mit der Aussage er würde sonst in den Schienenverkehr eingreifen und das sei verboten.
In 83128 Halfing ist das auch so Innerorts, genau wie der Gehsteig der über die Gleise führt ist nicht geräumt obwohl das ein Schulweg ist.
Sämtliche Fußgänger vor allem Kinder müssen auf die Straße ausweichen und das da noch niemand zu Schaden gekommen ist, grenzt an ein Wunder.
Die Bahnstrecke von Bad Endorf nach Obing ist in privater Hand. Dort fühlt sich natürlich niemand angesprochen, und so fragt man sich wer hier bei einem Schadensfall haftbar gemacht wird.
Meines Wissens ist die DBahn, solange Bahnverkehr auf privaten Gleisanlagen läuft auch der Haftende bzw. der wo den privaten Betreibern sagt wie es zu handhaben ist.
Guten Morgen, Moisa. Sollte der Bahnsteig oder der Bahnhofsbereich nicht ausreichend gestreut sein, können Sie dies telefonisch bei der 3-S-Zentrale in München melden. Die Kolleg*innen können eine erneute Sichtung und Räumung veranlassen, sofern es in unserem Bereich liegt. Sollte es sich um externe Liegenschaften und private Wege handeln, versuchen Sie das mit der jeweiligen Stadt oder Gemeinde zu klären, wer für das Gelände verantwortlich ist. /ch
Ich finde es interessant zu lesen, was die DB macht, um sich auf den Winter vorzubereiten.
Aktuell heißt es auf der Internetseite der DB unter https://www.bahn.de/p/view/service/aktuell/index.shtml
“Beeinträchtigungen im Bahnverkehr aufgrund des angekündigten Wintereinbruchs in Bayern möglich (Vorwarnung Wintereinbruch)
ab Freitagabend, 04. Januar 2019
Der Deutsche Wetterdienst (www.dwd.de) hat ab Freitagabend, den 04.01.2019, für Bayern einen Wintereinbruch mit starkem Schneefall angekündigt. Auswirkungen auf den Bahnverkehr auch über Bayern hinaus sind nicht ausgeschlossen.
Bitte informieren Sie sich nochmals vor Reiseantritt über Ihre Verbindung auf http://www.bahn.de/reiseauskunft, in der DB Navigator-App oder bei der telefonischen Reiseauskunft 0180/6996633 (20 ct/Anruf, bei Mobilfunk max. 60 ct/Anruf).
Wir werden Sie laufend informieren.
Letzte Aktualisierung 03.01.2019 13:50 Uhr – DB Fernverkehr AG”
Sinngemäß findet sich die Meldung auch unter https://www.bahn.de/regional/view/regionen/bayern/services/aktuelle_betriebslage.shtml.
Dass im Winter Schnee fällt, ist etwas völlig normales. Dass es in höheren Lagen zu starkem Schneefall kommt, ist auch etwas, mit dem man in Deutschland rechnen muss. Dass es bei lokalen Extremwetterereignissen auch lokal(!) zu Einschränkungen im Zugverkehr kommen kann, kann ich ja noch in gewisser Weise verstehen. Wie man der zitierten Meldung entnehmen kann, kündigt die DB aktuell großräumige Einschränkungen aufgrund winterlichen Witterung an. Vor diesem Hintergrund möchte ich fragen, ob die im Artikel beschriebenen Maßnahmen ausreichend sind, um das zu erreichen, was eigentlich selbstverständlich sein sollte: Zuverlässiger Bahnbetrieb bei für Deutschland üblichen Wetterverhältnissen.
Dass es technisch durchaus möglich ist auch bei winterlicher Witterung und starkem Schneefall zuverlässig Bahnverkehr zu betreiben, zeigt ja nicht nur die Schweiz.
Hallo Br624,
wir hoffen doch ganz stark, dass die Vorbereitungen ausreichend sind. Trotzdem ist es immer möglich, dass es kurzfristig zu starken Einschränkungen kommen kann, die nicht umgehend behoben werden können. Ich lese nicht, dass jetzt schon bekannt ist, welche Störungen es geben wird, sondern “Auswirkungen auf den Bahnverkehr auch über Bayern hinaus sind nicht ausgeschlossen.” Daher ist diese Information eher ein Hinweis, sich frühzeitig über eventuelle Beeinträchtigungen und eventuelle Auswirkungen zu informieren. /ka
Der Artikel ist ja interessant, aber im März sollte er nicht mehr unbedingt auf der Startseite erscheinen.
Hallo Rita1948,
vielleicht gibt es ja Personen, die sich auch im Nachhinein noch zu diesem Thema informieren möchten. :) Spannend ist es allemal. :) Liebe Grüße /jn